Tamás Hankovszky „Die durch das Bild angegebene Regel”. Die Ersetzung des Schemas durch
das Symbol in der Sprachphilosophie der Reden
an die deutsche Nation Nach dem frühen Fichte
bezeichnet die Sprache die „geistigen“ und die „sehr abstrakten“ Begriffe mit
Hilfe von Schemata. Ein unbewusster Mechanismus überträgt den Namen
sinnlicher Gegenstände auf übersinnliche. In diesem Verfahren sah Fichte eine
Quelle von Fehlern. Die Reden
modifizieren diese Theorie so, dass die Schemata durch Symbole bzw. Bilder
ersetzt werden. Sie vereinigen
nicht wie die Schemata sinnliche und übersinnliche Vorstellungen, sondern
stellen eine Analogie zwischen
ihnen her. Diese Analogie weist darauf hin, welche Vorstellung ein Subjekt
bilden muss. Das Wort gibt einen Anlass und eine Anleitung zur
Vorstellungsbildung und die von ihm bereitgestellte Information zeigt
zugleich, wie wir unser Vorstellungsvermögen in Bewegung setzen müssen. Es
teilt dabei keine abstrakten Regeln mit, sondern bietet in einem Bild Anweisung für das Gemüt. Nach meiner These änderte
Fichte seine Sprachlehre nicht nur, um ein immanentes sprachphilosophisches
Problem lösen zu können. Sein Ziel war es wohl auch, eine Sprachphilosophie
zu schaffen, die besser dem Menschenbild der Wissenschaftslehre und ihrer
Intersubjektivitätslehre entspricht, als die frühere. Die revidierte
Sprachphilosophie kann überzeugender belegen, dass wir beim Verstehen der
Sprache anderer Menschen nicht ausgemachte Bedeutungseinheiten begreifen und
nicht Gedanken von außen aufnehmen, sondern diejenigen Gedanken re-produzieren
und re-konstruieren, die auch der Redner gedacht
und ausgesprochen hat. |